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Die ökologische Mustersiedlung bietet nicht nur Variationen verdichteter Flachbauten mit Atriumhäusern, sondern auch Reihenhäuser, mehrgeschossige Punkthäuser und Geschosswohnungsbauten. Die einzelnen Gebäude der Siedlung wurden im Auftrag von Baugemeinschaften und -genossenschaften sowie städtischen Wohnungsbaugesellschaften errichtet. Diese Zusammensetzung sicherte ein breit gefächertes Programm für unterschiedlichste Wohnbedürfnisse verschiedener Einkommensgruppen und Haushaltsstrukturen: zur Miete und im Eigentum, in verschiedenen Gebäudetypen, für alle Haushaltsgrößen und auch alternative Wohnformen. Autorin der 20-seitigen Baudokumentation ist Prof. Dr. Annette Hafner vom Lehrstuhl für ressourceneffizientes Bauen an der Ruhr-Universität Bochum. Sie begleitete beratend den Entstehungsprozess der Siedlung, die erstmals Gelegenheit bot, eine solch großmaßstäbliche Umsetzung in Holzbauweise unter klimarelevanten Aspekten auszuwerten. Um die Bedeutung des Baustoffes Holz für den Klimaschutz und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu belegen, berechnete sie für alle Gebäude der Mustersiedlung umfangreiche Ökobilanzen. Die Ergebnisse zeigen, dass für den gesamten Lebenszyklus ein sehr guter energetischer Standard und auch die verwendeten Baustoffe von entscheidendem Einfluss sind.
Zukunft, gefaltet. Choreographien des Als-ob ist das für den Moment im Zeichenhaften stillgestellte Ergebnis einer kollaborativ-experimentellen Schreib- und Denkwerkstatt, an der elf Wissenschaftler:innen, Schriftsteller:innen und eine Buchgestalterin beteiligt waren. Angelehnt an das surrealistische Spiel Cadavre exquis waren die Mitschreibenden gleichsam Mitfaltende, Unterbrechende wie Unterbrochene: Ausformulierte Ansätze wurden, getaktet und gezeittafelt, fortgeschrieben, letzte Sätze eingefaltet weitergegeben und mitgerissen, woraus sich neue Anschlüsse, lose Enden und schlussendlich neun Textskulpturen ergaben, die die Signatur einer verzweigten Textagentur tragen. Agierende waren dabei nicht allein die Autorinnen oder die flüchtige Autorinnengruppe, sondern ebenso die Spielregeln, die Post und deren Irrwege, die lose im Dazwischen hängenden Anschlüsse, usurpatorische Würfelspiele und nicht zuletzt das Herausgeber*innen-Kollektiv, das als schaltende und verwaltende Instanz aktiv-passiv mitschrieb und (ver-)formte.
Zukunft Museum
(2021)
Technik ist, war und wird nie neutral sein. Ebenso wenig wie die Menschen, die sie erschaffen. Sie ist damit auch nicht objektiv, sondern agiert in hohem Maße normativ. Diese Tatsachen rücken gerade in Anbetracht der Ausbreitung neuartiger digitaler Technologien zunehmend in den Vordergrund, bilden das Momentum einer kritischen Analyse sozio-technischer Verhältnisse. Betrachtet man die Normativität von Technik, so eröffnet sich ein Blick auf ihre Verstrickung mit bereits bekannten Macht- und Herrschaftsstrukturen. Neue Technologien, allen voran Künstliche Intelligenz (KI), haben im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen wie politischen Geschehen Handlungs- und Wirkungsmacht. Sie müssen daher machtkritisch analysiert werden, denn sie agieren nie selbstbestimmt, sondern folgen stets menschlich gesetzten normativen Vorstellungen.
Der vom Institut für Bauforschung e. V. (IFB) im Auftrag der VHV Allgemeine Versicherung AG erstellte Bauschadenbericht Tiefbau und Infrastruktur 2020/21 ist der zweite Band der VHV-Bauschadenberichte. Er bildet die aktuelle Situation der Bau- und Planungsqualität in Deutschland im Bereich Tiefbau und Infrastruktur ab. Grundlage des Berichts ist eine umfangreiche Datenauswertung zu Baumängeln und Bauschäden. Anhand einer vielfältigen Auswahl an beispielhaften und detailliert aufgearbeiteten Schadenfällen bietet der Bauschadenbericht allen am Bau Beteiligten Informationen und Hilfestellung zum Umgang mit Schadenfällen sowie Handlungsempfehlungen, um Schadenfälle zu beheben oder Schadenereignisse bereits im Vorfeld zu vermeiden. In Interviews mit Experten, die sich mit der Qualitätsverbesserung und Bauschadenprävention befassen, werden Ursachen, Kosten und Beseitigung von Schäden erläutert und praxisnahe Strategien zur Erhöhung der Bauqualität in der Zukunft aufgezeigt.
Der vom Institut für Bauforschung e. V. (IFB) im Auftrag der VHV Allgemeine Versicherung AG erstellte Bauschadenbericht bietet Bauunternehmern, Architekten, Planern und Bauingenieuren eine neue Grundlage zur Steigerung der Bauqualität: Wie erreicht man Mangel- und Schadenfreiheit - und wie setzt man das im Planungs- und Bauprozess um? Und worüber sprechen wir im Rechtssinn, wenn es um gute Bauqualität geht? Ausgewertet wurden die Bauschadensberichte der Bauspezialversicherung VHV Allgemeine Versicherung AG. Schadenzahlen und Schadenkosten wurden über den Zeitraum der letzten fünf Jahre analysiert und bewertet. Beispielhafte Schadenfälle werden detailliert aufgearbeitet. Sie erhalten damit einen breiten Querschnitt durch verschiedenste Schadenfälle, deren Ursachen und Kosten sowie Handlungsempfehlungen, wie der Schaden hätte behoben werden können. Interviews mit unterschiedlichsten Planungs- und Baubeteiligten zu ihrem jeweiligen Umgang mit dem Themenfeld Bauqualität liefern praxisnahe Strategien zur Erhöhung der Bauqualität in der Zukunft.
Das Bauwesen ist national wie international die Branche mit dem höchsten Ressourcenverbrauch und Abfallaufkommen. Aufgrund der zunehmenden Ressourcenverknappung und Umweltbelastung ist es geboten, Baustoffe in möglichst geschlossenen, mit der Umwelt verträglichen (konsistenten) Kreisläufen zu führen. Diesen Ansatz verfolgt das Urban Mining Design, indem das anthropogene Rohstofflager als "urbane Mine" gestaltet und bewirtschaftet wird. Hierfür muss die Kreislaufkonsistenz von Bauwerken als Entwurfsparameter begriffen werden. In dem Buch wird eine Systematik vorgestellt, mit der die Kreislaufkonsistenz von Baukonstruktionen und Gebäuden in der Neubauplanung gemessen und bewertet werden kann: der Urban Mining Index. Hierfür wurden Parameter definiert, die die Materialität und die Konstruktion, aber auch die Wirtschaftlichkeit des selektiven Rückbaus abbilden, der Voraussetzung für die Rückgewinnung sortenreiner Wertstoffe ist. Die zirkulären Baustoffe beziffern mit ihrem Anteil an der Masse aller im Lebenszyklus des Bauwerks verbauten Materialien das Gesamtergebnis: den Urban Mining Indicator.